Kursbesuch im Reitzentrum Reken
Endlich Pfingsten, endlich zum lang ersehnten Kurs nach Reken...
Vor einigen Monaten Surfte ich, wie so oft, wenn mal nichts zu tun ist im Internet auf ein paar Pferdeseiten herum. Bis ich die Seite des FS-Reitzentrum Reken fand und prompt kleben blieb. Ich war vollkommen hin und weg von den zahlreichen Angeboten rund ums Pferd.
Ein Kurs hat´s mir besonders angetan und zwar Dressur vom Boden. Ohne lange zu Überlegen, schnappte ich mir das Telefon und rief sofort im Reitzentrum an. Ich war nicht überrascht als mich eine freundliche Stimme begrüßte, war doch schon dieAWebsite schon richtig ansprechend. Ruckzuck war alles geklärt und ein Platz für mich und meine Stute Coffee gebucht. Jetzt hieß es erst einmal warten. Warten, dass endlich Pfingsten kommt.
Und endlich... Pfingsten stand vor der Tür! Am Samstag, den 14.05.05, sollte es los gehen. Schon um zwölf Uhr fuhr ich zum Stall, um Coffee reisefertig zu machen, obwohl ich erst um vier in Reken sein wollte. Allerdings war ich so schnell mit Einpacken fertig, dass ich mich dann doch noch dazu entschlossen habe, eine kleine Runde in den Testerbergen zu reiten, um etwas zu entspannen, bevor es losgehen sollte. Um kurz nach drei, ging es dann endlich los. Und eh ich mich versah, war ich auch schon da. Das Wetter war vielversprechend. Die Sonne schien, obwohl Regen angesagt war. Aber warum soll es denn in Reken regnen???
Kaum angekommen und auf einen Parkplatz breitgemacht, kam dann auch schon eine Mitarbeiterin vom Reitzentrum zur Begrüßung auf mich zu. Ich dachte mir: „Puh.. da hab ich mir ja das peinliche, auf dem Gelände Herumschlendern erspart, wo man nach einem Mitarbeiter sucht und niemanden findet.“ - Es war alles von Anfang an vollkommen durchorganisiert, und ich kam mir richtig gut aufgehoben vor. Innerhalb weniger Minuten war Coffee in ihrer geräumigen Box mit Paddock untergebracht und meine „Mitbringsel“ verstaut. Anschließend wurde ich noch etwas über das Gelände geführt, ich war richtig beeindruckt. Vor allem von der Ruhe auf dem gesamten Anwesen. Recht schnell kamen dann auch die anderen Kursteilnehmer und wurden eingewiesen. Alle waren super freundlich und guter Dinge. Ziemlich schnell freundete ich mich auch mit meiner Stallnachbarin Maren an, die zufällig bei mir in der Nähe wohnt. Nach getaner Dinge fuhr ich dann wieder nach Hause, da der Kurs erst am 15.05. beginnen sollte. Um 10.00 Uhr morgens ging es dann mit versammelter Mannschaft sowie Kaffee und Tee los, nachdem wir unsere Pferde versorgt und die Boxen gemistet hatten. Begrüßt wurden wir von Jochen Schumacher, dem Eigentümer des Reitzentrums und Marielle Freese, die eine Ausbildung zur Reken-Reitlehrerin macht. Und schon ging es zur Sache - reihum sollten wir uns den anderen vorstellen und unsere Erwartungen vom Kurs mitteilen. Nach einem kurzen, darauf folgendem Gespräch zwischen Jochen und Marielle wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Maren und ich wurden für die erste Gruppe eingeteilt. Und schon durften wir unsere Pferde holen. Ganz nervös trenste ich Coffee auf, nahm Handschuhe und Gerte und lief dann zusammen mit Maren und ihrem Pferd hoch zum Rekener Dach, wo Jochen schon auf uns wartete. Was hatte ich Muffensausen! Man denkt ja immer, man macht sich gleich voll zum Affen, wenn man irgendwo fremd ist. Aber alles lief ganz cool und lässig. Wir liefen einmal über den gesamten Platz, um die Pferde an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen und schon ging es los mit der Praxis. Erst bekamen wir eine kleine Einführung an einem Schulpferd. Dann ging es an unsere Pferde, bei denen wir dann die Kautätigkeit kontrollieren sollten. Unter Anleitung stellten wir uns vor unsere Pferde, die Daumen im Trensenring verharkt, „stellten“ die Pferde und achteten darauf, dass sie richtig abkauen. Alles ganz entspannt. Als nächstes sollten wir, jeder für sich, auf einem Zirkel laufen und den „Zirkel vergrößern“, indem wir mit der Gerte die Hinterhand heraus schicken sollten. Und schon hatten wir die ersten Schritte des Schulterherein. Als wir alle den Bogen raus hatten, konnten wir langsam das Schulterherein auf dem Hufschlag üben. Das war dann nicht mehr ganz so einfach, aber auch dieses konnten wir nach kurzer Zeit ganz gut meistern. Nun hieß es für uns Pause, und die 2.Gruppe durfte antreten. Gleiches Prozedere wie eben, jedoch mit einem ganz kleinen Unterschied. Ein kleiner Mini-Shetty-Hengst sorgte für Aufsehen. Kann man doch als Erwachsener nicht unbedingt immer in Augenkontakt mit seinem kleinem Pferdchen bleiben. Nichts desto trotz wurden auch die Koordinierungsschwierigkeiten mit Gerte und viel zu langen Zügeln für den Kleinen ganz gut überwunden. Nachdem die 2.Gruppe durch war, trafen wir uns kurz noch im Versammlungsraum, um den weiteren Ablauf zu planen. Es wurde uns auch mitgeteilt, dass wir im zweiten Durchlauf nach der Pause auch gefilmt werden. Das löste in mir dann schon wieder etwas ungute Gefühle aus. Wie sich aber herausstellte, war das dann von Vorteil.
In unserer Pause sind die meisten aus unserem Kurs dann im Frankenhof essen gewesen. Meine Augen waren mal wieder zu groß. Ich schaffte nicht einmal die Hälfte vom Haustopf, den ich mir bestellt hatte. Hmm... !
Die Reserven voll aufgetankt fanden wir uns um fünf nach halb zwei wieder im Versammlungsraum ein. Kaum drin, konnte die 1.Gruppe auch schon die Pferde holen.
Es ging nun daran, die Übungen vom Vormittag zu festigen und in der Bahn auf freier Linie zu üben. Dabei wurden wir dann auch gefilmt. Zum Glück waren wir alle so konzentriert, bzw. ich, das es gar nicht aufgefallen ist.
Ruckzuck war dann auch die 2.Gruppe wieder dran und wurde aufgezeichnet.
Nach abgeschlossener Arbeit mit Pferd wurden wir noch einmal in den Schulungsraum gebeten, um die erbrachten Leistungen zu erörtern. Uns allen hat dieses Video sehr viel Positives gezeigt, und bewiesen, dass jedes Pferd ,egal wie groß, gut gymnastiziert werde kann.
Zum Abschluss des Tages versorgten wir unsere Pferde mit Futter und konnten müde nach Hause fahren. So ein Tag in Reken kann ganz schön anstrengend sein...
Am zweiten Tag, ging es schon um 9.15 Uhr los. Dieses mal durfte die 2.Gruppe anfangen. Aber bevor es soweit war, gab es für alle Beteiligten ein kleines Koordinations-Training alá Reken inklusive Tausendfüssler Training auf dem Sitzbalken an der Spielwiese.
Nach vielen langen Lachphasen mit Bauchweh-Garantie wurde die 2.Gruppe entsandt, ihre Pferde zu holen. Es ging dann daran, Travers und die Traversale zu erlernen. Um langsam warm zu werden, wurde erst eine Runde Schritt unter dem Rekener Dach gelaufen und das Schulterherein gezeigt. Anschließen wurde dann aus dem Zirkel verkleinern die ersten Schritte des Travers gebildet und anschließend wieder auf dem Hufschlag und in der Bahn auf gedachter Linie geübt.
Dann waren wir endlich dran. Und wie ich zugeben muss, es sah alles viel einfacher aus als es dann doch für mich war. Schließlich hatte ich irgendwie das ungute Gefühl jeden Moment von Coffee auf den Fuss getreten zu werden, da sie mir kurz vorher in der Box auf dem Fuss stand. Wahrscheinlich aus Protest, denn sie hatte nicht wirklich mehr die Lust weiter zu lernen. Aber was soll’s... Der zweite Durchgang vormittags fand auf der Töltbahn statt. Hier konnten wir die Seitengänge im „Freien“ üben.
Nach der Mittagspause sahen wir uns alle gemeinsam wieder das Video das Vormittages an und wurden mit Tipps zum Bessermachen ausgestattet. Für den Rest des Kurstages konnten wir frei wählen, was wir noch üben wollten.
Nach Äußerung unserer Wünsche wurden wir dann in zwei neue Gruppen unterteilt, und feilten fleißig weiter an unserer Technik von Travers, Traversale und Schulterherein. Erst die eine, dann die andere Gruppe, die sich nur auf die Traversale und das Travers konzentrierten.
Zum Abschluss stellte uns Jochen im Schulungsraum noch ein paar interessante Bücher vor, und Marielle verteilte an alle von uns Urkunden und Schlüsselanhänger.
Alles in allem muss ich sagen, hat mir der Kurs super gefallen und kann ihn nur weiterempfehlen. Alle waren gut gelaunt, das Wetter konnte man sich gar nicht besser wünschen, und die Pferde machten alles super mit.
Mein Kompliment an alle Beteiligten - ganz besonders an das Team vom FS-Reitzentrum Reken !!
Vielen Dank!
So, ich hoffe, Ihr hattet viel Spaß beim Lesen und Euch ist der Text nicht zu lang geworden.
Nicht zuletzt gilt mein Dank auch Euch lieben Lesern !
Sabrina Moll