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Hövelsberg, die Zweite

Nachdem am 04.09.04 die Reiter-Rallye stattfand (s. Bericht) war für den 05.09.04 ein Aktionsparcours der Stufe 2 sowie eine Gelassenheitsprüfung ausgeschrieben. Ich meldete Katrin, eine gute Freundin von mir, und mich für den Aktionsparcours mit meiner Stute Gaudea Montana an und nannte auch wieder mal eine Gelassenheitsprüfung (unsere vierte). Zu Hause übten Katrin und ich dann etwas mit dem spärlichen Stangenmaterial, das uns zur Verfügung stand. Leider musste Katrin dann doch kurz vorher absagen, da ihre Mutter erkrankte. Da Montana nun aber für zwei Starts genannt war, fragte ich Tina, eine gute Bekannte vom Stall, ob sie Zeit und Lust hätte zu starten. Spontan sagte sie zu, obwohl sie mein Pferd noch nie zuvor geritten ist. Etwas Zeit war ja noch bis zum Start und so konnte Tina noch ein wenig mit Montana üben. 

Am besagten Tag fuhren Tina und ich dann Richtung Hövelsberg. Um 12 Uhr sollte der Aktionsparcours beginnen. Pünktlich trafen wir ein und machten uns fertig. Kurz vor 12 Uhr konnten wir zu Fuß den Parcours besichtigen. Es mussten 10 Aufgaben auf Zeit bewältigt werden:

  • Abwehren
  • Brücke3.Querschlag (im Trab)
  • Rein-Raus (im Galopp)
  • Parade (vom Galopp zum Trab zwischen 2 Stangen)
  • Dickicht
  • Mitnehmen
  • Querast
  • Slalom (hin und zurück)
  • Wasserpfütze

 

Da es unser erster Aktionsparcours war, war ich schon ein wenig aufgeregt. Konnte ich mir die Reihenfolge merken und die Übergänge? Tina erging es nicht anders. Montana war von uns dreien die Ruhigste. Die anderen Pferde interessierten sie gar nicht und sie sah sich alles ruhig an. Zum Aufwärmen gab es einen großen Abreitplatz direkt neben dem Parcours, so dass wir ein wenig von den anderen Mitreitern sahen. Dann wurde meine Nummer aufgerufen. Nach der Startfreigabe gelang Hindernis 1 - mit der Gerte einen Behälter von einer Tonne werfen - gut. Hindernis 2 war eine Brücke, die überquert werden musste. Nach anfänglichem Zögern gelang auch dies. 

Bei Hindernis 3 mussten 5 Cavalettistangen im Trab überquert werden. Leider fiel Montana nach der zweiten Stange in den Schritt und wir handelten uns die ersten Fehlerpunkte ein. Anschließend angaloppieren und Hindernis 4, 3 Cavalettis springend überwinden. An diesem Hindernis gab es noch einige Pünktchen für uns. Nun musste man bei Hindernis 5 aus dem Galopp zwischen 2 Stangen zum Trab durchparieren. Das war uns wohl ein wenig zu eng, denn wir verpassten gekonnt den Eingang. Das 6. war ein Dickicht (wir sagen Flattertor dazu), welches wir ohne Probleme bewältigten (außer, dass ich fast von einem Gummiband, welches sich um mein Haupt wickelte, erwürgt wurde). 

Am 7. Hindernis sollte ein Eimer von einer Tonne auf die andere umgesetzt werden. Kein Problem. Weiter ging es zum Querast, Hindernis 8, unter dem hindurchgeritten werden musste. Wer ein großes Pferd hatte musste sich ganz schön flach machen. Beim 9. Hindernis sollten 5 Pylonen im Slalom hin und zurück in beliebiger Gangart geritten werden. Das letzte Hindernis war eine Wasserpfütze, bestehend aus einer blauen Plastikfolie, die an beiden Seiten mit einem Hindernis begrenzt wurde. Auch dort ging nach kurzem Zögern alles glatt. Insgesamt bekamen wir 12 Fehlerpunkte. 

Nun war Reitertausch. Tina hatte noch etwas Zeit bis zum Start und konnte sich noch ein wenig auf Montana einstellen. Da Montana den Parcours jetzt schon kannte, sollte es für Tina etwas einfacher sein. Als Tina dann aufgerufen wurde, war Montana schon viel aufmerksamer. Bis auf die Galoppcavalettis und das Durchparieren gelang auch alles ganz gut. Den Eimer umzusetzen gelang leider erst im zweiten Anlauf. Insgesamt kam Tina mit 9 Fehlern aus dem Parcours. Wir kamen zwar nicht in die Wertung (hatten wir auch gar nicht erwartet), da nur bis 6 Fehlern gewertet wurde, hatten aber sehr viel Spaß und ich war fürs erste Mal sehr zufrieden mit uns. 

In der Mittagspause hatten wir genug Zeit Montana zu versorgen und etwas zu essen und zu trinken, denn die GHP sollte um 14 Uhr beginnen. 

So wie mein Pferd an diesem Tag drauf war, hatte ich die Hoffnung vielleicht die Note 1 in der GHP zu bekommen. Als es dann soweit war, wollte keiner aus meiner Gruppe der Erste sein, also machte ich den Anfang. Nachdem ich mein Sprüchlein bei den Richtern aufgesagt hatte ging ich die GHP in der vorgeschriebenen Reihenfolge (Vortraben, Luftballons, Stangenkreuz, Müllpassage, Bälle, Rückwärtsrichten, Regenschirme, Plane, Klappersack und Stillstehen) entlang, ohne dass mein Pferd auch nur mit einem Ohr zuckte. Aus dem Publikum kamen auch schon Ansagen wie: "Schau mal, das Pferd hat wohl 'ne Schlaftablette gefressen". Wohlverdient gab es am Ende die Belohnung: Note 1 für mein Pferd. 

Fazit:
Es war ein toller Tag bei wunderschönem Wetter. Die Organisation war einwandfrei, alles klappte ohne Komplikationen. Für die Gespanne gab es eine große, freigegebene Wiese zum Parken. 

Sollte nächstes Jahr wieder ein Aktionsparcours auf Hövelsberg angeboten werden, nehme ich garantiert wieder teil. 

Heike Worm