Die Jagd nach dem Entführer des Rennpferdes Carlos
Am 09.06.06 machten Meike Derrick mit Harry Klein und ich, Vera Holmes mit Dr. Hobbit Watson uns auf in bis dato unbekannte Gefilde den Kriminalfall „Carlos“ aufzuklären. Das erfolgreiche Rennpferd war unter mysteriösen Umständen aus seiner Box in Herrenshausen verschwunden.
Frohen Mutes, trotz des prophezeiten Wetters, das uns Regen, Gewitter und Hagel angekündigt hatte, trafen wir am Tatort ein. Sogleich wurden uns die ersten Informationen ausgehändigt, die über den Fall bereits zusammengetragen waren, sowie eine Karte, um die Verfolgung des Entführers aufzunehmen. Nach der freundlichen Warnung einer Teilnehmerin vor Bremsenattacken im Wald, dauerte das Fertigmachen etwas länger, da Dr. Hobbit komplett eingepackt werden musste. Ich war beinahe fertig, als auch schon der erste Regenguß auf uns niederprasselte, so dass wir auf dem Weg zum Streckenposten Nummer 1, dem Trail, schon ordentlich nass geworden sind. Dort angekommen wurden wir in einen überdachten Roundpen, in dem auch schon ein anderes Team wartete, gelotst. Dort standen wir nun – Heike und Tina waren auch schon eingetroffen - und warteten, dass es aufhören möge zu schütten, aber immer, wenn man dachte: „Ah – jetzt hört es gleich auf“ öffnete der Himmel wieder mit neuer Kraft alle Schleusen. Langsam fragte ich mich, ob eine Regenjacke nicht doch eine gute Idee gewesen wäre… Die hatte ich nämlich in einem plötzlichen Anfall von jugendlichem Leichtsinn zu Hause gelassen (Is ja warm – da macht n bisschen Regen doch nix…). So richtig kuschelig war mir in meinem T-Shirt nun doch nicht mehr. Aber irgendwann hatte der Wettergott endlich ein Einsehen, so dass wir mit einer guten Stunde Verspätung an den Start gehen konnten.
- Die Jagd nach dem Entführer hatte also begonnen. Bevor wir jedoch die Spur des Täters aufnehmen konnten, mussten wir erst einige Hindernisse bewältigen. Beginnend mit einem Engpass, bestückt mit bösen Luftballons und Flatterbändern, weiter über eine schmale „Treppe“ aus Holzpodesten, dann ein Flattertor. Den Abschluss bildete eine Art Eierlauf, stellvertretend für das Ei kam hier aber ein Golfball zum Einsatz. Dieser sollte auf einem Löffel über 4 Stangen und ein Cavaletti balanciert werden. Die Hindernisse stellten für abgebrühte Ermittler wie uns natürlich kein Problem dar. Auch unser kleiner Harry hat den Engpass zwar nach dem Motto „Augen zu und los“ hinter sich gebracht, dafür ist er völlig unbeeindruckt und fehlerfrei über die Treppe geklettert ist, als täte er den ganzen Tag nichts anderes…Sodann hieß es absteigen und das Pferd an ein paar Blättern Toilettenpapier durch einen Slalom zu führen, ohne das die Blätter zerreissen. (Jetzt wurde uns auch klar, warum sie bei dem Regen nicht mit dem Trail weitergemacht hatten…) Auch das funktionierte hervorragend. Nun brauchten wir uns nur noch die ersten Hinweise auf den Entführer aufzuschreiben. Schnell noch ein paar Beweisfotos vom nächsten Team (Heike und Tina) gemacht und dann ging es los ins Gelände. Zunächst ritten wir durch die Feldmark und erreichten auch schon bald den zweiten Streckenposten. Detektivische Geschmacksfindung war dort gefordert: Mir fiel die Aufgabe zu, verschiedene Säfte mit verbundenen Augen zu erschmecken. Von Johannisbeersaft über Möhrensaft (buuuääähhhh) bis Tomatensaft war fast alles vertreten. Insgesamt galt es 6 Säfte zu entlarven. Meike stellte ihre geschmacklichen Fähigkeiten bei der Verkostung verschiedener Nuß-Nougat-Cremes unter Beweis und konnte so alle Hersteller überführen (zum Glück musste ich das nicht machen…). Auch hier bekamen wir ein paar neue Hinweise zum Entführungsfall. Zusätzlich hieß es unterwegs noch ‚Augen auf’ – denn entlang der Strecke waren ebenfalls wichtige Informationen für uns versteckt. Der dritte Streckenposten erwartete uns gutgelaunt mit der kniffeligen Aufgabe aus Bruchstücken von Bildern scharfsinnig auf den abgebildeten Gegenstand zu folgern. Je weniger Bruchstücke man brauchte, umso mehr Punkte gab es natürlich (die älteren unter uns kennen das als „Dalli-Klick-Spiel“… ). Als nächstes hieß es: fit machen für die Verfolgungsjagd. Dabei waren zuerst die Hufe gefragt und anschließend die Füße. Auf dem Pferderücken bis zu einem Eimer, abspringen, den am Start erhaltenen Ball gegen einen anderen austauschen, schnellsten Schrittes zurück, den Ball an den Teampartner übergeben und dann noch mal das Ganze. Auch hier bekamen wir anschließend wieder entscheidende Hinweise auf den Entführer. Die weißrote Spur führte uns nun weiter durch den Wald.
Bei Erreichen des vierten Streckenpostens wurde unsere geistige Fitness auf die Probe gestellt. Mit seinem Erinnerungsvermögen glänzte, wer alle Gegenstände, die auf den Bildern beim vorigen Streckenposten abgebildet gewesen waren, benennen konnte. Außerdem wurden wir noch zu einigen „pferdigen“ Fragen verhört – dabei waren doch wir die Ermittler… ?! Zur Entschädigung wurden wir dann aber, neben weiteren Informationen über die Tatverdächtigen, mit einem Trinkpäckchen versorgt mit dem Hinweis das Päckchen (leer oder voll) aufzubewahren und am Ziel vorzuzeigen. (Der Grund dafür war wohl einzig, dass niemand ein leeres Päckchen irgendwo „wild“ entsorgt – eine gute Idee, wie ich finde!) Wir verfolgten weiter unsere Spur bis wir auf einen verlassenen Pferdeanhänger stießen. War das etwa der Anhänger der neidischen Elli, mit dem Carlos entführt worden war? Und tatsächlich. Nach genauer Untersuchung verrieten uns eindeutige Hinweise, dass wir das Tatfahrzeug vor uns hatten! Leider war der Hänger, bis auf einen Eimer mit rohen Nudeln leer – keine Spur von Carlos (ob Carlos eine besondere Affinität zu rohen Nudeln hat, erfuhren wir leider nicht…). Wir sicherten eine Nudel als Beweismittel um sie später unversehrt am Ziel zu präsentieren. Zügig nahmen wir die Verfolgung wieder auf, denn am Streckenposten Nummer 5 war noch ein Tatort abzusichern. Da das natürlich schnell gehen muss, geschah das innerhalb von 2 min. vom Pferd aus. Wenn das verflixte Flatterband sich nur nicht immer verheddert hätte… aber schließlich war auch das geschafft und ein neues Rätsel wartet auf uns. Und zwar ein Buchstabenrätsel. In einem Quadrat voller scheinbar sinnlos aneinander gereihten Buchstaben waren einige pferdige Begriffe versteckt, die mit kombinatorischem Geschick aufgespürt werden mussten. Zusammen mit den Hinweisen, die wir an diesem Streckenposten erhielten, war die Liste unserer Tatverdächtigen nun schon auf zwei Personen geschrumpft. Peter, der Jockey, der für seine Karriere alles tun würde, und Dani, die Pflegerin. Die Schlinge unserer Ermittlungen zog sich also langsam zu…Den letzten und entscheidenden Hinweis erhielten wir am Ziel in Form eines weiteren Buchstabensalates, den wir wie folgt entschlüsselten: Peter, der Jockey ist nicht der Entführer. Damit war es klar - Dani, die Pflegerin hat die Tat begangen. Meike Derrick, Harry Klein, Dr. Hobbit Watson und ich, Vera Holmes hatten den Fall gelöst! Harry – hol schon mal den Wagen… ;-)
Fazit: Eine sehr schöne und gut organisierte Rallye! Wir hatten viel Spaß bei unglaublicherweise, durchgehend schönem Wetter während unseres Rittes. Alle Helfer waren sehr nett und gut gelaunt (obwohl sie über lange Strecken alles andere als schönes Wetter hatten…). Besonders hervorheben möchte ich, dass alle Teilnehmer bei der Siegerehrung mit einer Urkunde und einem Geschenk bedacht wurden! Eine absolut gelungene Veranstaltung – bei nächstem Mal sind wir sicher wieder mit dabei! Ich denke wir haben unseren Verein würdig vertreten. An dieser Stelle auch noch mal herzlichen Glückwunsch an Heike und Tina zum Sieg.
Vera und Hobbit