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6. Siebengebirgs-Cup 2007 der Pferdefreunde Unkel

 

Am 12.05.2007 fand in Bruchhausen der 6. Siebengebirgs-Cup 2007 der Pferdefreunde Unkel auf Gut Hohenunkel statt. 

Der Siebengebirgs-Cup besteht aus einer Reihe von Veranstaltungen im Siebengebirge; allesamt Wanderritte mit Geschicklichkeitsaufgaben und Trail-Parcours. 

Am Veranstaltungsort angekommen wurden die Gespanne durch einen Ordner in Reih und Glied eingewiesen. An der Meldestelle erhielt jeder Teilnehmer einen Umschlag mit seiner Startnummer, einem Bewertungsbogen und Wertmarken für den Verzehr. 

Nachdem unsere Ponys rittfertig waren, mußten wir diese zunächst einmal vortraben lassen - dann ging es endlich los. 

Die Wegstrecke war gut durch weiße Pfeile am Boden gekennzeichnet und betrug knapp 20 km. Vom Geläuf her war es für mich das bisher härteste, das ich auf einem Ritt hatte. Barhuf zu reiten ist dort nicht möglich. Unsere Strecke führte eigentlich entweder bergauf oder... bergab - wenn der Boden nicht steinig war, war er dennoch hart, denn wir ritten rund um einen Berg und der Untergrund der Wege war teilweise von Fels durchzogen. Bei zu langen, steilen Steigungen oder Abgängen führten wir unsere Ponys, die allerdings bis zum Schluss von sich aus einen flotten Schritt beibehielten. 

Unterwegs trafen wir auf drei Streckenposten. Beim ersten Stopp war Rückwärtsrichten durch Pylonen gefordert. An Stopp 2 erwartete uns dann nicht nur eine praktische, sondern auch eine theoretische Aufgabe sowie ein kleiner Imbiss mit Getränken. Hier galt es auf einer vorgegebenen Trabstrecke das Pferd punktgenau an einer Pylone zum Halten zu bekommen. Bei 12 Fragen zum Pferdeskelett, Zähnen und Westernfellfarben konnte zudem theoretisch noch gepunktet werden. Schööön... nur Pferdeaufgaben und - fragen :-) 

Stopp 3 war auf den ersten Blick gaaanz einfach: Slalom um Eimer im Schritt. Ich konzentrierte mich schön auf das korrekte Stellen und Biegen (HÄTTE ja sein können, dass das in die Bewertung mit einfließt ;-) und am Ende des Slaloms wurde mir dann doch tatsächlich die Frage gestellt, was sich in den Eimern befand :-0 ! Natürlich habe ich keinen einzigen Blick in die Eimer geworfen, konnte aber durch Raten tatsächlich vier der fünf geforderten Dinge nennen, mußte allerdings auf die Joker-Frage ("Was befand sich im mittleren Eimer?") verzichten, da mir diese ansonsten bei einer falschen Antwort Minuspunkte eingebracht hätten. 

Zurück am Hof erwartete uns in der belebten Reithalle nicht nur der Trail-Parcours, sondern auch... Musik! Recht ungünstige Voraussetzungen für meine Davina - ich hatte aber anfangs noch etwas Hoffnung, dass sie sich nach einem 20 km Ritt ruhig verhalten würde. Diese schwand allerdings recht schnell ;-) Musik und Davina passen halt nicht zusammen. 

Der Trail war sehr anspruchsvoll und gefiel mir von der Aufgabenstellung gut. Als problematisch stufte ich direkt Hindernis 1 (Kreisel) und 6 (Klappersack) ein, da diese direkt an der Musik und den Zuschauern waren und man u.a. beim Kreisel über Stofftiere reiten mußte und das auch noch einhändig. Aber von Anfang an... 

Der Parcours begann mit dem:

  • Hindernis 1: Kreisel,
    • bei uns auch unter Mühle bekannt, bei der man einhändig eine Stange aufheben und mit seinem Pferd im Uhrzeigersinn eine Volte reiten muss, um am Ende die Stange wieder in ihre Haltung zurückzulegen. Erschwerend kam hier hinzu, dass die Stange mit Flatterband bespickt war und man bei der Volte noch über eine Horde von Stofftieren laufen mußte. 
    • An diesem Hindernis nutzte ich die Möglichkeit aus, das Hindernis dreimal zu absolvieren, denn mein Pony einhändig bei Musik mit der Stange in der Hand über Stofftieren zu reiten... das ist schon sehr abenteuerlich ;-))) 
  • Hindernis 2
    • Sackhüpfen mit dem Pferd an der Hand über eine Plane - ohne Beanstandungen (weit, weit weg von der Musik...) 
  • Hindernis 3
    • Stangen-U: vorwärts - seitwärts - rückwärts
    • Davina war beim Rückwärts etwas hecktisch und berührte eine Stange und war ansonsten froh, dass sie einfach in Bewegung sein konnte. Von daher: flüssig und okay. 
  • Hindernis 4
    • Sprung über zwei Planken. Die Stelle des Angaloppierens war vorgegeben und nach einmal Verweigern ging mein Pony flüssig darüber. 
    • Danach im Trab zu 
  • Hindernis 5,
    • Stop and Go (Sehr ansprechend aufgemacht mit Bauklötzchen etc.): Aus dem Trab zwischen zwei Stangen halten, 5 Sekunden stehen, dann aus dem Halten wieder antraben, an der kurzen Seite angaloppieren und wieder zwischen den beiden Stangen durchparieren zum Halten, 5 Sekunden stehen, dann weiter im Schritt zu 
  • Hindernis 6,
    • dem Klappersack. Hier konnte zusätzlich gepunktet werden, wenn dem Reiter der Sack von einem "Froschmenschen" mit Flossen und Schirm angegeben wurde. Leider war - wie bereits erwähnt - dieses Hindernis direkt an der Musik und mein Pony war ein kleiner Wildfang, aber schlussendlich konnte ich doch mit Klappersack (für den interessierte sie sich nämlich eigentlich weniger) durch Pylonen eine Acht reiten, ohne diese umzuwerfen. (Dass wir vorher fast das Planschbecken und den Froschmenschen zertrampelt haben, floss zum Glück nicht in die Bewertung mit ein ;-) 

Zusätzliche Punkte (und zwar 50!) gab es für ein Gesamturteil Pferd und Reiter. 

Danach waren wir schweißgebadet - das war anstrengender als der vorangegangene Ritt! 

Nachdem auch Joanna mit ihrem Shari durch den Parcour war (wohlgemerkt sein erster Trail unter Wettkampfbedingungen ;-) hieß es: Noch 20 Minuten bis zur Siegerehrung. Diese fand auch direkt nachdem wir unsere Ponys versorgt hatten statt. 

Von 43 Teilnehmern wurden lediglich die ersten 10 platziert und eigentlich rechnete ich nach dem abenteuerlichen Trail gar nicht mehr mit einer Platzierung. Davina und ich konnten aber doch noch Platz 8 belegen :-) 

Die Preise fielen recht großzügig aus und was auch schön war: Jeder Teilnehmer erhielt bei Rückgabe seiner Startnummer an der Meldestelle eine Erinnerungsgabe, die aus einem graviertem Glas mit Pferdemotiv und Veranstaltungsbezeichnung bestand. Eine tolle Idee! 

An der Meldestelle konnten sich die Teilnehmer auch ihre Bewertungsbögen aushändigen lassen. So erfuhr ich, dass unsere Gesamtbeurteilung im Trail doch noch 40 Punkte betrug :-))) 

Joanna und Shari, die Neustarter, konnten sich im Mittelfeld behaupten - Platz 26. 

Fazit: Eine liebevoll organisierte Veranstaltung, die ihr Startgeld lohnt. 
Vom Gelände her... möchte ich nicht unbedingt dort regelmäßig reiten ;-) 

Britta Nehrenheim mit Davina