Das COB - TEAM unterwegs
22.09.2007: Rallye des RV Sankt Hubertus in Wesel Obrighoven
Vor ein paar Monaten erst lernte ich Susi und Antje im Welsh-Cob Forum kennen. Wir verstanden uns sofort, besuchten uns gegenseitig, stellten uns unsere Pferde vor. Antje und Susi hatten noch nie an einer Rallye teilgenommen und so hatten wir auf einmal die Idee mit einem reinen Welsh-Cob Team gemeinsam bei einer Rallye zu starten. Kaum zu Ende gedacht, meldete uns Antje direkt Ende August als 3 er Team beim RV St. Hubertus an. (Anne mit Horst war als 4. im Team eingeplant, aber Anne konnte leider zeitlich nicht).
Jetzt waren wir angemeldet, aber ich hatte keinen Sattel, Antje keinen fahrbaren Hänger und Susi ein Pferd was ab und an mit Borreliose-Schüben zu kämpfen hat. Es wurde spannend, aber es lief alles Bestens. Pearl, Susi`s Cob, ging es gut, Antje hatte ihren Hänger fertig und Anne lieh mir ihren VS Sattel. Am Tag X konnten wir sogar unsere Hänger nebeneinander parken und luden somit unsere Pferde bei traumhaftem Sonnenwetter aus. Dann wurde uns auf einmal bewusst, dass wir die Rasse unserer Pferde nicht verheimlichen können. Immer wieder wurden wir von Teilnehmer und Zuschauer angesprochen, ob unsere Pferde denn Welsh–Cob`s seien.
Wir starteten denn pünktlich auf die Minute mit unseren Cob`s um 10:50 Uhr. Antje mit ihrem Wallach Iaruso, Susi mit ihrer Stute HS Pearl und ich mit meinem Flax. Wir hatten am Start einen Wegezettel mit Nummerierungen 1- 140 erhalten, unterwegs gab es 6 Stationen, die angeritten werden mussten - an jeder Station warteten Aufgaben auf uns und Wörter. Die Wörter mussten gesammelt werden, um zum Ende daraus einen sinnigen Satz zu bilden. Des Weiteren sollten wir einen Gegenstand aus dem Wald mitbringen, welcher genau 315 Gramm wiegen sollte. Der Abschluss der Rallye bildete dann ein Trail sowie ein Fragebogen.
Also auf und los nach Plan geritten und immer den nummerierten Bändern folgend. Ich war sehr erstaunt wie gelassen Flax los marschierte, dagegen regte sich Iaruso zu Beginn des Rittes etwas auf und wollte lieber piaffieren anstatt vernünftig Schritt zu gehen, auch Pearl war etwas angespannt. Nach ca. 20 Minuten und nach dem ersten Trab und Galopp (wir waren Pearl viel zu langsam) befanden wir uns immer noch auf dem richtigen Weg und die Pferde liefen nun locker und gleichmäßig nebeneinander her. So wurde nun eifrig geplaudert, Wege gesucht und gefunden, und wir staunten und konnten uns nicht satt sehen über das wunderschöne Reitgelände der Hohe Mark in Obrighoven.
An der 1. Station wäre ich träumend vorbei geritten, wenn Antje und Susi nicht mit gewesen wären - die Leute grüßten so freundlich, aber ich hatte diesen schönen Platz hinter der Hecke nicht als Station erkannt. Aber meine Mitreiterinnen wussten direkt Bescheid. Es war eine Aufgabe ohne Pferd und es sollten Ratten geschlagen werden und dies erledigte dann prompt Antje. Ausgestopfte Nylonstrümpfe waren die Ratten, welche durch ein langes schräges Rohr gejagt wurden. Immer wenn eine Ratte aus dem Rohr raus schoss, musste Antje diese mit der Reitgerte treffen. Je näher die Ratte am Rohr geschlagen wurde, je mehr Punkte gab es.
An der 2. Station wurde Wäsche aufgehängt - diese Aufgabe war zu zweit geritten zu bewältigen. Also bekam Antje auf Iaruso den Eimer mit den Wäscheklammern und ich bekam ca. 12 Wäschestücke auf Flax Hals gelegt. Dann ging es los: die Wäscheleine zwischen uns, legte ich die Teile einzeln auf die Leine und Antje klammerte jedes Teil mit 2 Wäscheklammern fest. Wir waren richtig schnell und Flax machten die Wäscheteile überhaupt nichts aus. Auch Iaruso hatte kein Problem mit dem Klammereimer. Leider war dieser aber Flax doch etwas unheimlich und so kamen wir etwas von der Leine weg. Dennoch hatten wir hier echt viele Punkte gesammelt.
Die 3. Station hatte mal wieder eine Aufgabe ohne Pferd. Susi musste sich 5 Gegenstände merken wie z.B. Chaps, Gamaschen, Strick etc. und diese dann nach einigen Minuten ihren Gegenstücken, welche in einem Kofferraum versteckt waren, zu ordnen. Dies war nicht so einfach, da sich viele der Teile sehr ähnlich waren und nur durch rechts und links oder vorne und hinten oder eine Marke zu unterscheiden waren. Susi schaffte es alle 5 Gegenstände richtig zu zuordnen.
Die 4. Station war ebenfalls eine Aufgabe ohne Pferd: ich musste mit Augenbinde die Inhalte aus 5 Säcken ertasten. Ich fasste in einen Sack iiiieeehhh wie ekelig - das fühlt sich ja an wie Regenwürmer, - aber dann hatte ich doch die richtige Antwort parat, es waren gekochte noch nicht ganz abgetrocknete Nudeln. Auch die anderen Inhalte konnte ich nach einiger Überlegung und zur Bespaßung aller Anwesenden korrekt benennen.
An der 5. Station musste zu Pferd mit einem Tennisschläger, Tennisbälle durch einen Ring geschlagen werden. Susi und ich waren absolut begeistert, wie Antje das auf Iaruso vollbracht hat - alle Achtung für Iaruso – ich glaube, Flax wäre wie eine Katze in die Luft gesprungen, wenn ich einen Tennisball von seinem Rücken aus neben seinem Kopf abgeschlagen hätte!!!
An Station 6 musste mit einem langen Kescher zu Pferd Tennisbälle aus einem Teich gefischt werden. Diese Bälle waren dann an Land in eine Tonne abzulegen. Hier versuchte sich ganz mutig Iaruso mit Pearl als Unterstützung.
Dann ging es zum Trail. Wir durften uns absprechen, wer von uns welche Aufgaben meistern wolle. Susi übernahm mit Pearl das Flatterband und das Stangenkreuz. Antje mit Iaruso die Wippe, den Rappelsack und den Schirmtransport. Mit Flax öffnete und schloss ich das Torgatter, übernahm die Mühle und das Mohrenkopf essen (beinahe hätte Flax in den Mohrenkopf gebissen).
Dann gab es für uns gemeinsam den mehrseitigen Theoriebogen zu lösen. Wie hieß das Pferd im Pferdeflüsterer? Da kamen wir einfach nicht drauf… Ritt Sancho Panso der Knappe auf einem Esel oder einem Maultier? Was ist eine ganze Parade? etc..
Hiernach stärkten wir uns mit einer Suppe und Getränken. Anne war mit Freund und Fotoapparat zu uns gestoßen und hatte von uns im Trail ein paar Fotos geschossen. Wir berichteten ihr von unserem schönen Tag und versicherten ihr, dass sie nächstes Jahr unbedingt mit muss. Dann kam die Siegerehrung und wir warteten auf die Auswertungen. Juchhuuu, von 19 Startern hatten wir Frischlinge immerhin den 9. Platz belegt, wir waren rundum zufrieden und stolz wie Oscar auf unsere Welsh`s.
Leider erfuhren wir nicht, wie nah wir mit unserem 315 Gramm Fund aus dem Wald waren. Nachdem wir erst Maiskolben gesammelt hatten und dann aber einen für nicht ausreichend schwer befunden hatten, fingen wir an im Wald nach Steinen zu suchen und da wir uns für keinen der Steine so endgültig entscheiden wollten, hielten wir ein älteres Rad fahrendes Ehepaar im Wald an und die bestätigten uns das der eine Stein mit Sicherheit etwas mehr wie ein Stück 250 Gramm Butter wiegen würde, also so ungefähr 300 Gramm, daraufhin warfen wir sofort die anderen Steine weg. Schade – wir hätten so gerne gewusst wie schwer unser Stein denn nun wirklich war
Alles ins allem war es irre toll (schwärm), bin immer noch hin und weg, so ein super geniales tolles Reitgelände und so tolle Cob`s - Hach war dat schöööön. Absolut unkompliziert und stressfrei. Unglaublich aber wahr…wir hatten während des Rittes mehrfach die Überlegung gehabt, einfach nicht ins Ziel zu reiten damit der Tag niemals enden würde…
Freue mich schon auf das nächste Jahr – das gleiche Team natürlich plus Anne mit Horst!!!
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: der Satz mit den 6 gesammelten Wörtern lautete:
Wir reiten im September in Obrighoven!
Sabine Möller