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DIE HÖLLE VON EISBORN 

Impressionen eines Distanzrittes

 

 

In Eisborn, einem kleinen Ort im Sauerland, findet zweimal jährlich eine Distanzveranstaltung, organisiert von den Freizeitreitern Eisborn , statt. Die Herbstdistanz 2008 sollte der erste offizielle Distanzritt für meinen erst 5-jährigen Arabischen Vollblüter Kemal Efendi werden. 

 

Gemeinsam mit seinem Trainingspartner Estate Wirbelwind reiste Kemal bereits am Vortag des Rittes zum gut 110 km entfernten Veranstaltungsort an. Auf einer großen Wiese bezogen die beiden Pferde nebeneinander ihren Paddock, um kurz darauf dem Tierarzt zur vorgeschriebenen Voruntersuchung vorgestellt zu werden. Beide Pferde kamen anstandslos durch die Untersuchung und bekamen ihre Startfreigabe für den Ritt, der nach Zeit- und Pulsfehlern gewertet wurde. 

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Nach einer recht kühlen Nacht versprach der Sonntag schön und sonnig zu werden. Unsere Startzeit für den 30 km-Ritt war für 10.20 Uhr angesetzt. 

Bereits frühzeitig sattelten wir die beiden Pferde. Kemal war etwas nervös, und es entspannte nicht nur ihn, etwas im Schritt das Wiesengelände abzureiten. Dann hieß es relativ schnell „Noch 10 Sekunden bis zur Startfreigabe!“. Als ob er bereits auf etliche Distanzerfahrungen zurückblicken kann, galoppierte Kemal punktgenau um 10.20 Uhr den Startbereich hinunter, der aus einer langen, abschüssigen Wiese bestand – begleitet von Estate Wirbelwind im Renntrab. Unsere beiden Startpartner ließen es dagegen locker im Schritt angehen. 

Ohne jegliche Erfahrungen mit dem Gelände, das mir allein durch die Bezeichnung "Die Hölle von Eisborn" schon eine Portion Respekt eintrieb, versuchten meine Rittpartnerin Nicole und ich zügig zu reiten – zwei Bergabpassagen führte ich und bei Kilometer 16, der Pausenstation, lagen wir bereits 16 Minuten über der Zeit. 

Um 12.27 Uhr – nach einer 15-minütigen Pause - wurden Nicole und ich wieder auf die Strecke entlassen. Nun lagen weitere 14 Kilometer vor uns, und da die Werte unserer Pferde in der Pause als gut befunden wurden, entschieden wir uns, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. 

Das Geläuf war schwierig, knüppelhart und bergig - lange Anstiege waren die Regel. Dennoch war es landschaftlich das schönste, was mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen ist. Unterwegs hatten wir teilweise eine traumhaft idyllische Aussicht. 

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Ohne Zeitfehler ritten wir um 13.28 Uhr über die Ziellinie – von jetzt an hatten wir 10 Minuten Zeit bis wir die Pferde zum Pulsmessen vorstellen mussten. In dieser Zeit wurde abgesattelt und gekühlt. Schnell war es 13.38 Uhr und der Puls, der in die Bewertung mit einfloss, wurde gemessen. Kemal kam auf 39 Schläge/Minute – ein Wert, mit dem ich mehr als zufrieden sein konnte. 

Genau 2 Stunden später stellten wir die Pferde zur Nachuntersuchung beim Tierarzt vor – beide Pferde bestanden auch diese. Für uns bedeutete dieser Umstand, dass wir in der Wertung waren – das Ziel eines jeden Teilnehmers! 

Die Siegerehrung fand pünktlich um 18.00 Uhr statt. Meine Freude war groß – mit nur einem Pulsschlag hinter den beiden erstplatzierten Pferden erreichte Kemal Platz 3, und ich konnte seinen ersten Pokal entgegennehmen :-) 

 

Fazit: 

Eine gut organisierte Veranstaltung mit übersichtlicher Wegemarkierung, die ein Verreiten beinahe unmöglich machte. Hierfür ein großes Lob an den Veranstalter! 

Danke an Meyke, die am Vortag mit ihrer Stute den 95 km Ritt gegangen ist, und an ihre Trosserin Steffi, die uns über die Strecke und im Ziel professionell betreut haben – Ihr wart super! 

Danke auch an meine nette Rittbegleiterin Nicole – ist gar nicht so einfach, dass zwei unterschiedliche Pferde über 30 km so gut zusammen laufen :-) 

Und schlussendlich geht mein größtes Dankeschön an meinen kleinen Kemal Efendi, der mich brav und sicher über diese Strecke getragen hat – ein wirklich schönes Erlebnis :-) 

 

Weitere Impressionen und Ergebnisse zum Ritt sind unter www.freizeitreiter-eisborn.de zu finden. 

BN