background

Wanderreiten im Sauerland oder „Mut zur Wolkenlücke“

400 3035643563386361

Sonntag, 11.10.2009: Anreise

Seit langem geplant, endlich ist es soweit: Wanderreitkurs auf dem Listerhof im schönen Sauerland. Nur: Wie wird das Wetter? Was nehme ich mit? Die Packliste wird immer länger, das Auto immer voller. Endlich Abfahrt 14.00 Uhr, Fahrzeit ca. zwei Stunden. Bis Hagen geht alles gut, danach schüttet es wie aus Kübeln, in den Bergen hängen die Wolken immer tiefer. Am Listerhof angekommen habe ich erst mal die Einfahrt verpasst, also mit Hänger drehen und zurück. Der Hof selber liegt auf einer kleinen Anhöhe, auf dem Weg dorthin schoss mir erst mal das Regenwasser entgegen, na ja, das kann ja heiter werden. Erst mal Paulchen abladen, er bezog eine nette Außenbox mit “ Aussicht“. Danach die eigene Hütte beziehen und erst mal durchschnaufen. Um 18.00 Uhr war alles geschafft und eingeräumt. Danach erst mal zu Abendessen. 

Um 20.30 kam auch Astrid gut an. Sie bezog mit Ihren zwei Pferden eine geräumige Innenbox. 

 

Montag, 12.10.2009: Kursbeginn

Nach einer gut durchgeschlafenen ersten Nacht und einem netten Frühstück sollte vormittags unser erster Einführungsritt stattfinden. Da zeitgleich auf dem Hof mehrere Kurse stattfanden, und Astrid und ich die beiden einzigsten Wanderreiter waren, sollten wir uns erst mal der „Reitpassgruppe“ anschließen. Schnell war klar: Unsere Warmblüter und die „Tinkertruppe“ passen tempomäßig nicht wirklich gut zusammen, da war sogar Paulchen im Schritt zu schnell und das soll bei dem Lahmarsch schon was heißen. Beim ersten Galopp waren einige Reiter schon etwas überfordert. Trotzdem bekamen wir schon mal ein Gefühl für das Gelände vermittelt. Die Böden sind hauptsächlich hart und steinig, ohne Vollbeschlag geht da gar nix. Es geht da ständig rauf und runter, ganz anders wie am platten Niederrhein, Paulchen hat mich überrascht, wie gut er klettern kann. Astrids „Oma“ kam auch sehr gut zurecht, aber sie ist ja auch schon ein erfahrenes „Eifelpferd“. Am Nachmittag haben wir per Auto eine kleine Erkundungsfahrt durch die Wälder gemacht, ist zwar nicht so wirklich erlaubt, aber wofür hat man schließlich einen Geländewagen.... Abends war ein wenig Theorie angesagt und dann ab ins Bettchen. 

 

Dienstag, 13.10.2009: Erste Aufgaben

Am Morgen erst mal ein prüfender kritischer Blick auf die Pferde, keine Steifheiten, keine angelaufenen Beine, alles gut. Paulchen und Oma kommen mit den harten Böden besser zurecht als mit den tiefen Sandböden im Emsland. Bei der Vorbesprechung machten wir klar, das wir nicht zusammen mit der Reitpassgruppe reiten möchten, schließlich waren wir ja zum Wanderreiten hier. Also bekamen wir unsere erste Aufgabe: Reiten nach Karte zur Bushaltestelle Hardenberg, allerdings erst mal zur Vorsicht noch in Begleitung. Dank eigenem Kartenmaterial (das bereitgestellte war doch schon arg zerfleddert) haben wir die Aufgabe gut gemeistert und einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage bekommen. 

Am Nachmittag haben wir noch alleine einen kleinen Ausritt gestartet. Astrid hat Ihr Pony als Handpferd mitgenommen. 

Ach ja, Ausrüstungsgegenstände bitte doppelt und dreifach am Sattel befestigen, habe bei der ersten Kletterei durch die Büsche direkt Kompass und dazugehörende Tasche verloren!!! 

400 3161376564666361

 

 

Mittwoch, 14.10.2009: Erster selbständiger Ausritt

Die Nacht war frostig, dafür hatten wir endlich schönes Wetter. Die Sonne lacht, die Farben des Waldes sind einfach traumhaft. Wir starteten selbständig unseren ersten „Wanderritt“ Die Ziele haben wir uns selber gesetzt. 

400 6434383065393534

 

Donnerstag, 15.10.2009: Einfach nur schön!!!

Wunderbares Wetter, los geht es. Aufgaben selber erstellt: Natürlich Reiten nach Karte! 

 

 

Freitag, 16.10.2009: Prüfungstag!!!!!! 

 

An letzten Tag natürlich wieder ein Wetterumschwung. Gefühlter warmer Regen! Große Aufregung und Gewusel auf dem Hof, es fanden einige FN-Prüfungen statt. Astrid und ich waren voll entspannt und fühlten uns gut (selber) vorbereitet. Da wir beide die einzigen Wanderreitabzeichenanwärter waren, gab es einige Unsicherheiten, wann es auch für uns losgeht. Also erst mal in Ruhe die Pferde säubern und stilecht aufrüsten, so mit Packtaschen und allem drum und dran. Um 14.00 Uhr ging es endlich auch für uns los. Aufgabe: Reiten nach Karte, Zielpunkt Feuerwehrhaus in Pütthof. Danach Rückmarsch über Eseloh zum Listerhof zurück. 

 

Der Prüfungsritt dauerte ca. 2 Stunden, alles ging glatt. Die Richterin fuhr mit dem Auto zu den vorgegebenen Anlaufstellen und passte uns dort ab. Am Hof wieder angekommen, wurden erst mal die Pferde versorgt, natürlich bekamen sie eine Portion Möhrchen extra. Danach ging es zum theoretischem Prüfungsteil. In kleiner Runde wurden Astrid und ich mündlich rund ums Wanderreiten abgefragt, und zwar sehr ausführlich. Schlauerweise hatten wir uns im Vorfeld die entsprechende FN-APO Mappe abfotokopiert und auswendig gelernt. Ergebniss: Prüfung Wanderreitabzeichen Stufe 1 bestanden. Ein wenig stolz waren wir dann doch schon.......... 

400 3663663430633630

 

Fazit:

Gute Vorbereitung ist alles!!!!!!!!! Die Pferde waren gut konditioniert und haben alles prima mitgemacht. Sättel und Ausrüstung passten!!! Menschlich haben Astrid und ich gut harmoniert, auch nicht ganz unwichtig bei so einer anstrengenden Woche, zumal die Wohnverhältnisse auf dem Hof etwas beengter waren, als in den eigenen vier Wänden. Unterbringung und Verpflegung von Mensch und Pferd waren für uns völlig OK. Für die zarten Gemüter unter Euch vielleicht etwas zu rustikal. Hufschutz für die Pferde ist in diesem Gelände zwingend notwendig. Alles in allem eine tolle Woche mit vielen neuen reiterlichen Erfahrungen.

Dirk Schmitz