Es war einmal ...
...im Königreich der Wanderfalken. Dort sollte im ersten Monat nach der Sommersonnenwende, wenn die Blätter sich verfärben, ein großer Wettstreit stattfinden. Aufgerufen zu diesem Spektakulum waren alle Ritter, Prinzen/innen, Jungfrauen, Knappen und sonstiges Volk aus dem eigenen und den umliegenden Königreichen. Auch aus dem Königreich der Ruhrpott-Reiter meldeten sich wagemutige Gruppen mit ihren Rössern an.
Von einer dieser Gruppen will ich Euch berichten.
Die mutige Kämpferin Vera erfuhr eines Tages von diesem Wettstreit und meldete sich selbst, die Edeldamen Antje und Heike sowie Prinzessin Tina zu diesem an. Nun trug es sich zu, dass die mutige Kämpferin Vera bei einem Kampf mit dem Kastendrachen verletzt wurde und somit nicht am Wettstreit teilnehmen konnte. Kurzentschlossen sprang die holde Maid Meike für sie ein. An besagtem Tage erschienen alle mit ihren edlen Rössern auf dem Schlossfeld. Alle waren frohen Sinnes, denn die Sonne schien schon fein vom Himmel.
Auf dem Burghof angekommen erhielten die Teilnehmer ihre Aufgaben. Es sollte eine Strecke im offenem Felde geritten werden, sowie auch durch den Märchenwald. Entlang dieser Strecke mussten 7 Aufgaben bewältigt werden. Da sich viele Teilnehmer zu diesem Wettstreit eingefunden hatten, wurde die Strecke in zwei Richtungen aufgeteilt. Die erste Aufgabe erwartete die Gruppe schon auf dem Burghof. Dort stand das Tischlein deck dich. Die Jungfrau Tina wurde ausgelost, sich dieser Aufgabe zu stellen. Mit ihrem mutigen Ross Lorena ritt sie zum ersten Tisch, der mit allerlei Geschirr bestückt war. Dieses sollte sie, in einer Zeit von 4 Einheiten auf der Sonnenuhr, zu Tisch zwei transportieren und diesen damit eindecken. Tapfer bestritt die Jungfrau Tina ihre Aufgabe und ließ nur zwei Teile übrig.
Dann ging es los Richtung Märchenwald. Am Waldrand angekommen, wurde die Gruppe schon vom Aschenputtel erwartet, die dringend Hilfe benötigte. Auf einem Tisch stand ein Schüsselchen mit Linsen. Diese sollten, Hand für Hand, zum zweiten Tisch gebracht werden und dort in zwei Schüsselchen, nach gut und schlecht, sortiert werden. Wieder wurde ausgelost, wer diese Aufgabe übernehmen sollte. Das Los fiel auf die holde Maid Meike mit ihrem Streitross Nimo und auf die Edeldame Antje mit ihrem Reittier Rico. Im Wechsel hatten beide nun wieder 4 Einheiten Zeit, die Aufgabe zu bewältigen. Im Anschluss daran mussten auch noch einige Fragen zu Märchenwaldbewohnern von allen beantwortet werden.
Weiter ging es ein Stück durch den düsteren Märchenwald. Flott kam die Gruppe am nächsten Posten an. Hier wurde die Gruppe vom Rattenfänger von Hameln erwartet. Er brauchte wohl eine kleine Pause und bat einen aus der Gruppe, doch einige Ratten zum Tor hinauszuführen. Die Edeldame Antje wurde für diese Aufgabe ausgelost. Nachdem die Edeldame die Pfeife des Rattenfängers in Empfang genommen hatte, ritt sie pfeifend los, durch die vorgeschriebenen Tore und die Ratten folgten ihr hinterher. Auch hier mussten im Anschluss einige Fragen zur Märchenwelt beantwortet werden.
Nun ging es ein Stückchen durch den finstren Wald. Damit die Gruppe schneller vorankam, trieben sie ihre Reittiere zur Eile an und kamen auch schon bald am Posten „Sterntaler“ an. Hier wurde wieder ausgelost, wer denn dem armen Mädchen beim Einsammeln der Sterntaler helfen sollte. Die Wahl fiel auf die Edeldamen Antje und Heike mit ihren Rössern Rico und Montana. Die Edeldame Antje wurde mit einem Körbchen voll mit Sterntalern ausgestattet, während die Edeldame Heike ein Schürzchen umgebunden bekam. Nun mussten sich beide, mit ca. 2 – 3 Ellen Abstand, gegenüber aufstellen. Die Edeldame Antje musste jetzt die Sterntaler einzeln hinüberwerfen, so dass die Edeldame Heike sie mit der Schürze auffangen konnte. Da die Rösser brav stehen blieben, konnte das arme Mädchen jetzt mit reicher Beute nach Hause gehen. Auch hier mussten im Anschluss wieder einige Fragen beantwortet werden.
Nachdem die Reise bisher gut verlaufen war, freute sich die Gruppe auf die nächsten Aufgaben, die da kommen sollten. Doch zuerst erwartete sie der Froschkönig mit der Prinzessin. Dort konnten die Rösser verschnaufen und es wurde für das leibliche Wohl der Reisenden gesorgt. Allerdings mussten auch hier Fragen beantwortet werden, dieses mal nicht zum Thema Märchen, vielmehr ging es ums Allgemeinwissen. Nach kurzer Rast und wohl gestärkt machte sich die Gruppe wieder auf die Reise.
Nach einer kurzen Wegstrecke kamen sie in einen Wald, es war so dunkel und gar nicht bitterkalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein. Wer mag der Herr von diesem Häuschen sein?
Vor der Tür saß eine alte Hexe mit ihrem Knecht. Gar nicht wohl in ihrer Haut erwartete die Gruppe ihre nächste Aufgabe. Ausgelost wurde die holde Maid Meike. In kürzester Zeit sollte sie ein Puzzle mit dem Abbild eines Hexenhäuschens zusammensetzen. So ganz wohl war ihr dabei wohl nicht, doch wenigstens ein Teil vom Puzzle schaffte sie dann doch. Wie anders sollte es auch sein, auch hier gab es wieder Fragen zu beantworten. Nun wollte die Gruppe aber schnell weg aus dieser unheimlichen Gegend und hoffte auf eine schöne letzte Aufgabe am nächsten Posten.
Dort angekommen warteten schon einige andere teilnehmende Gruppen. Als es dann soweit war, erwartete sie eine schöne Aufgabe. Ausgelost wurden Prinzessin Tina und die Edeldame Antje. Auf einem Felde stand ein Tisch mit einem Korb, in dem sich allerlei Symbole befanden (z.B. Stiefel, Stein, Körbchen...). In einiger Entfernung war eine Reihe mit halb eingegrabenen Eimern (damit sie nicht umkippen), die mit Schildern bestückt waren, auf denen Märchentitel standen. Die Aufgabe bestand nun darin, so schnell wie möglich ein Symbol vom Tisch zu nehmen und dem richtigen Märchen zuzuordnen und in den Eimer zu werfen. Es gab wieder ein Zeitlimit, aber beide durften zeitgleich starten. Auch hier war das Ergebnis von Erfolg gekrönt. Damit auch alles im gleichen Rahmen abläuft, mussten auch hier wieder Fragen beantwortet werden.
Nun hieß es nur noch heil ins Ziel kommen und die Ergebnisse auf dem Burghof abliefern. Dann wurden die edlen Rösser versorgt und in die heimatlichen Stallungen gebracht. Gegen Abend sollten dann die Bemühungen der Teilnehmer belohnt werden. Alle Teilnehmer trafen sich auf der Burgwiese um den Ergebnissen zu lauschen. Der König und seine Vasallen verlasen die Ergebnisse und Plätze und vergaben Urkunden und Schleifen für die Teilnehmer. Im Anschluss durften sich die ersten zehn Gruppen einen kleinen Preis aussuchen.
Die Gruppe, von der ich Euch berichten durfte, belegte hier den 5. Platz. Auch andere Gruppen aus dem Königreich der Ruhrpott-Reiter belegten gute Plätze, als da wären: Claudia Matusiak, Svenja Leifgen und Anja Humbert den 4. Platz und Corinna Schlusen mit Martina von der Heiden den 11. Platz.
Allen Teilnehmern hat die Reise in den Märchenwald großen Spaß gemacht. Die Aufgaben an den einzelnen Streckenposten waren wirklich toll und die Fragen gut ausgesucht. Hier eine kleine Auswahl:
“Welches Märchen heißt wie eine Salatsorte?“ --- Rapunzel
“Was stickte das tapfere Schneiderlein auf seinen Gürtel?" --- Sieben auf einen Streich.
“In welchem Märchen wollte der König seine eigene Tochter heiraten?“ --- Allerleirauh.
“Wie kam die böse Stiefmutter von Schneewittchen ums Leben?“ --- Sie musste in rotglühenden Schuhen tanzen, bis sie starb.
"Wer waren die Bremer Stadtmusikanten?" ---- Esel, Hund, Katze, Hahn.
Wir hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder ein tolles Spektakulum stattfindet.
Heike Worm
Bilder folgen im November...