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Fahrturnier in Rheurdt am 10.06.2007

oder 

mit IG-Unterstützung klappt alles besser :-)

 

Am 10.06.2007 fand in Rheurdt ein Fahrturnier statt, bei dem ich mit unserem Friesen an den Start ging. Man war ich aufgeregt. Ich war zwar vorher schon mal in Angermund und auch in Rheurdt zu diesen An- und Abfahrturnieren, aber das hatte ja nicht im Ansatz so einen Charakter wie eben dieses Turnier. Da waren viel mehr Gespanne und im Ganzen viel professioneller aufgezogen. Kurzum, meine Nerven lagen blank. 

Donnerstags zuvor war das Geländefahren, wo ich Hilfsrichter an einem Hindernis war. Ich war völlig fasziniert von den Gespannen und wollte das unbedingt auch mal machen. Das konnte doch nicht so schwer sein. Ich bin doch früher auch Vielseitigkeiten geritten und irgendwie war das doch dasselbe nur eben mit der Kutsche. Ich war Feuer und Flamme bis … ja bis ein Gespann dann umkippte im Hindernis und ein riesen Chaos entstand. Die Kutsche lag auf der Seite, Fahrer und Beifahrer lagen am Boden und das Pferd lag auch auf der Seite und strampelte wie wild, weil es ja irgendwie gefangen war. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht. Welche Verletzungen hatten sie sich zugezogen? Wie soll das Pferd wieder auf die Beine kommen, wo es doch durch die Zugstränge und die Kutsche irgendwie gefesselt war? Keine Ahnung wie es ging, aber in wenigen Minuten stand alles wieder auf den Beinen und es war nichts passiert außer einer etwas ledierten Kutsche. Puh, nur Materialschaden und der auch noch sehr gering. Das hätte ich niemals gedacht. Ich war immer noch am zittern und habe dann auch später gesagt, dass ich dann wohl doch lieber kein Geländefahren machen möchte. Die Leute, die den Unfall hatten, meinten dann zu mir: Wieso? Es wurde doch bewiesen, dass auch so ein Unfall ohne Schäden ausgehen kann und das wäre doch prima. Klar war das prima, aber bei meinem Glück würde das nicht so glimpflich abgehen. Bei mir endet eigentlich doch immer alles im Chaos ;-). 

Nun gut, zurück zum Sonntag. Mittags hatte ich zunächst das Dressurfahren. Eine Dressuraufgabe – auch wieder ähnlich wie beim Reiten – musste auswendig gefahren werden. Das Einfahren klappte super. Stehen und Grüßen auch. Dann kam die lange Seite Gebrauchstrab. Hier habe ich ihn zu sehr zurückgehalten, so dass der Trab nicht wirklich flüssig war. Hinzu kam die klassische Aussenstellung. Ich bin leider bis heute noch nicht in der Lage auf der rechten Hand ihn in Innenstellung zu fahren. Dann kam der erste Zirkel, hier habe ich auch wieder einen Schlenker gefahren, so dass der Zirkel nicht rund wurde. Im Anschluss folgte der Mitteltrab. Den kann er, dass ist immer unser Trumpf. Noch ein Zirkel, schon etwas besser und wieder durch die ganze Bahn im Mitteltrab. Man das macht Spaß, das Gefühl ist super. Dann noch schnell den Rest der Aufgabe bewältigt und puh, geschafft! Oh, aufpassen. Ich muss ja noch ordentlich die Bahn verlassen. Wertnote 6,2. Das finde ich für den Anfang gut, auch wenn es für eine Platzierung nicht gereicht hat. 

Nachmittags kam dann das Hindernisfahren. Das mache ich viel lieber, auch wenn ich es bis heute noch nicht geschafft habe, alle Pylonen stehen zu lassen. Ich treffe mindestens 2 - IMMER! Auch überfahre ich gerne die Hindernisnummern gleich mit. Irgendwann im Parcours passiert es, dass ich Lenkfehler mache und mein armes Pferd gar nicht mehr weiß, wo es hin soll und ich im zick-zack durch die Bahn eier und dabei natürlich die Hindernisse platt fahre. 

Heute hatte ich professionelle Unterstützung ?. Inke Mohnen hatte ich angesprochen, ob sie mir evtl. einmal Fahrunterricht erteilen könnte. Ich brauche einfach Unterricht, wenn ich weiterkommen möchte, da ich viel zu unerfahren bin in der Fahrerei. Nun, sie erklärte sich auch bereit mir beim Parcoursabgehen Hilfestellung zu leisten und so bekam ich ausführlich erklärt wie ich die einzelnen Hindernisse anfahren musste, damit sie die Chance hatten stehen zu bleiben. Ein paar knifflige Bögen waren eingebaut, und ich wurde schon wieder nervös. Hinzu kam ja auch noch, dass sich ein paar IGler eingefunden hatten, um mir die Daumen zu halten, was zunächst meine Nervosität nicht wirklich abklingen ließ. Ich war vorletzte Starterin und die Unruhe wuchs von Mal zu Mal. Man, das sind aber auch immer viele Hindernisse. Ganz anders als beim Springen. Da kann man sich die Hindernisse ja auch noch anhand der Farben einprägen. Hier stehen nur viele orangefarbene Pylonen mit gelben Bällen auf dem Platz, und es sieht aus wie zusammengewürfelt. 

Endlich war ich an der Reihe. Ich fuhr ein und wollte los, da kam von meinem Beifahrer: “Ey, der Parcour muss doch noch auf Deine Spurbreite eingestellt werden.“ Oh ja, fast vergessen. Irgendwie habe ich dann bis zum endgültigen Start bestimmt 4 x die Richter gegrüßt und dann ging es los. Hindernisse 1 – 10 hatte ich ohne Fehler geschafft. Nun fuhr ich den Bogen, den Inke mir ja ausdrücklich ans Herz gelegt hatte, um auf 11 zuzukommen. Shit, wo ist das Hindernis?! Weiter rechts. Neeeeiin, nicht schon wieder so ein hektisches Lenkmanöver – zu spät. Geat stand genau vor der Pylone. Ich hielt die Luft an, bremste abrupt und versuchte ihn nach links zu lenken. Er reagierte Gott sei Dank und ich habe keine Ahnung wie, aber irgendwie schafften wir auch dieses Hindernis ohne Fehler *freu*. Jetzt noch Nr. 12 und dann ins Ziel. Bloß nicht schwächeln. Endlich habe ich mal die Chance ohne Fehler da durch zu kommen. Anfahren, Luft anhalten und …. HURRRAAAA! Ein Schrei und durch’s Ziel. Keine Fehler! 

Da noch mehrere Gespanne ohne Fehler waren, entschied die Zeit und ich belegte den 4. Platz. Man war ich stolz. Fahren ist ja soooo toll. 

Vielen Dank auch noch mal an alle, die die Daumen gedrückt haben. Ich sag’s ja. Mit Unterstützung geht alles besser. Jetzt hat mich das Fahrfieber gepackt und mit der Option endlich eine gescheite Lehrerin zu haben – wink noch mal an Inke Mohnen – wird das schon was werden *freu*. Hier ein bisschen Werbung: www.fahrsport-mohnen.de! 

Yvonne Schreiber